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Interview: LEGO WeDo 2.0 in der NMS Berndorf

29.01.2019

Robotik ist an der Neuen Mittelschule Berndorf in Niederösterreich schon länger sehr präsent im Unterricht. Im Interview erzählt edu-iPad Lehrer Andreas Rottensteiner vom Start mit LEGO WeDo 2.0, von den Vorteilen sowie bisherigen Herausforderungen. Zudem gewährt er uns einen kleinen Einblick in seinen Unterricht. Welche Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler er mit LEGO WeDo 2.0 in den Vordergrund stellt? Teamfähigkeit, Interaktion, Kommunikation, Dokumentation und Präsentation.

In welchem Kontext setzt du LEGO WeDo 2.0 im Unterricht ein? Wo setzt du die Schwerpunkte?

Ich setze LEGO WeDo 2.0 vor allem im Rahmen des Wahlpflichtfachs Technisches Werken sowie in Physik ein. Die Themen “Bewegung” und “Geschwindigkeit” können wir in der Klasse mit den LEGO WeDo-Robotern besonders gut darstellen. Angefangen von der vierten bis hin zur siebten Schulstufe - in der Volksschule und Neuen Mittelschule also gleichermaßen.

 

Wie war der Start mit Robotik im Unterricht für dich?

Sehr spannend! Ich habe mir im Sommer ein eigenes Set von LEGO WeDo gekauft und alles durchprobiert. Einzelne Ideen für den Unterricht habe ich aufgeschrieben (und tue es noch immer), der Rest passiert spontan im Gespräch mit den Kindern. Die verschiedenen Aufgaben habe ich auf digitalen Karteikärtchen zusammengefasst, die ich nun jederzeit bereit habe.

 

Wie kann man sich so eine Unterrichtseinheit genau vorstellen?

Mir sind Gruppenarbeiten sehr wichtig. Wir haben mittlerweile 10 Sets und somit kann ich kleinere Gruppen bilden und die Kinder sind immer beschäftigt. Zu Beginn der Stunde teilen sich die Schülerinnen und Schüler (zufällig) in Vierer- bis Fünfergruppen auf. Bei Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf sind es meist Dreiergruppen.

Anschließend bekommt jede Gruppe verschiedene Arbeitsaufträge von mir. Diese schreibe ich in der Notizen-App am edu-iPad auf und teile sie anschließend mit den einzelnen Gruppen:

Messt eine Strecke am Boden aus, programmiert den Roboter so, dass er die Strecke abfährt und stoppt dabei die Zeit mit dem edu-iPad. Plant dabei drei Stops und einen U-Turn ein.

Bis jetzt ist immer etwas Sinnvolles herausgekommen. Am besten funktioniert das Ganze natürlich mit etwas mehr Zeit. Ich nutze daher meistens eine Doppelstunde.

Lego WeDo 2.0 im Unterricht

 

Welche Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler werden dabei gestärkt?

Die Zusammenarbeit, die Neugier und die Problemlösungskompetenz. Die Kinder stellen sich bei jeder Aufgabe erneut die Frage "Wie kommen wir am schnellsten zu einem sinnvollen Ergebnis?". Gleichzeitig lernen sie technische Zusammenhänge kennen.

Sie müssen sich im Team organisieren und die Aufgaben in der Gruppe aufteilen, um ihr Ziel zu erreichen. Dabei denken sie verschiedene Varianten durch, um ihr Ziel zu erreichen und stellen Vermutungen auf. Sobald etwas nicht funktioniert, liegt es an der Gruppe, eine neue Herangehensweise zu finden. Durch Analysen, Teamwork und das Wissen, das jedes einzelne Kind mitbringt, hat jede Gruppe früher oder später ihr Erfolgserlebnis. Und ich freue mich gleich mit.

 

Was funktioniert besonders gut?

Die Zusammenarbeit. Egal wie unterschiedlich die Gruppe zusammengewürfelt ist, die Kinder raufen sich zusammen und arbeiten gut miteinander. Auch die Motivation in den Klassen bzw. Gruppen ist sehr hoch. Dementsprechend passen sie bei den Aufgabenstellungen auf, arbeiten konzentriert und wollen gar nicht mehr aufhören.

 

Auf welche Herausforderungen bis du mit deiner Klasse bisher gestoßen?

Die große Herausforderung ist, dass alle Kleinteile am Ende wieder in die dazugehörige Box kommen. Leider verschwindet das ein oder andere Teil dann doch.

 

Was ist deine Rolle beim Einsatz von LEGO We Do 2.0?

Natürlich können die Kinder jederzeit nachfragen, wenn sie eine Aufgabenstellung nicht verstehen - wie auch bei jeder anderen Schulübung oder einer Schularbeit. Meine aktive Hilfestellung beschränkt sich jedoch meistens auf technische Themen. Zum Beispiel vergessen die Teams ab und zu, Bluetooth am edu-iPad zu aktivieren, um sich mit dem Roboter zu verbinden und ihn steuern zu können.

Besonders interessant finde ich es, die Kinder beim Arbeiten im Team zu beobachten und zu sehen, wie sie technische Aufgabenstellungen gemeinsam durchschauen und wie sie die Ziele erreichen.

 

Hast du bereits andere Roboter getestet und im Unterricht eingesetzt?

Noch nicht, aber im neuen Budget sind Ozobots und Mindstorms LEGO eingeplant. Auf die freue ich mich schon.

Vielen Dank für deine Zeit und das Interview!

 

Andreas Rottensteiner unterrichtet bereits seit 2015 mit dem edu-iPad, Als vielseitiges Arbeitstool setzt er das edu-iPad in der Klasse derzeit insbesondere in seinen Fächern Technisches Werken und Physik ein.

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