Von der App-Nutzung für die Essensbestellung bis hin zum hochmodernen Industrieroboter hat die Digitalisierung Einzug in unsere Lebenswelt gefunden und die Gesellschaft sowie unsere Arbeitsplätze maßgeblich verändert. Vor den Türen der Volksschulen wird die Digitalisierung aber oft abgewiesen, "da so kleine Kinder wenigstens in der Schule nicht permanent am Bildschirm sitzen sollen."
Jetzt ist es aber soweit. Mit Beginn des Schuljahres 2023/24 muss sich diese Sichtweise ändern, denn ab jetzt bringt eine Lehrplan-Novelle auch verpflichtend "Informatische Bildung" und "Medienbildung"an die Volksschulen- beginnend ab der 1. Klasse.
In diesem Blogbeitrag schauen wir uns an, welche Gründe dafür sprechen, mit digitaler Bildung bereits in der Volksschule zu starten.
Sie [die Volksschule] hat die Jugend mit dem für das Leben und den künftigen Beruf erforderlichen Wissen und Können auszustatten und zum selbsttätigen Bildungserwerb zu erziehen.
Dies steht im ersten Teil des Lehrplans der Volksschule. Digitale Medien sind aus unserem Leben und der Berufswelt nicht mehr wegzudenken. Daher sollte digitale Bildung definitiv integriert werden, um dem Allgemeinbildungsgedanken der Volksschule gerecht zu werden. Dabei handelt es sich selbstverständlich um mehr als ein Sitzen vor dem Bildschirm. Echte Medienbildung soll dazu führen, dass sich Kinder auch kritisch mit der Nutzung digitaler Endgeräte wie z.B. Smartphones auseinandersetzen.
Die Europäische Union hat "Digitale und technologiebasierte Kompetenzen" als Teil der 8 Schlüsselkompetenzen für lebenslanges Lernen definiert. Oft wird zwar davon ausgegangen, dass die "Digital Natives" das Wissen und Können für die Berufswelt bereits mitbringen, allerdings beschränkt sich dies oft auf eine sehr oberflächliche und einseitige Nutzung. Hier ist Kompetenzerwerb ab der Volksschule unbedingt erforderlich.
Wenn traditionelle Unterrichtsmethoden durch digitale Medien sinnvoll unterstützt werden, entsteht viel Potenzial für die Entwicklung der Kinder. Hier reicht es natürlich nicht, wahllos App-Aktivitäten aneinander zu reihen. Vielmehr gilt es, für die Volksschule passende Aufgaben und Apps mit altersgerechter Benutzeroberfläche auszuwählen und diese didaktisch zu integrieren. So kann beispielsweise auch die Grob- und Feinmotorik auf ganz neue Weise gefördert werden.
Das ist ein Grund, den viele Lehrerinnen und Lehrer, die täglich mit unseren edu-Lernbegleitern im Unterricht arbeiten, besonders schätzen. Digitale Endgeräte bieten kreative Arbeitsmöglichkeiten, von denen Kinder begeistert sind. Und Begeisterung ist der erste Schritt für Lernmotivation. So werden auch Zahlenreihen und Grammatikthemen wie Einzahl und Mehrzahl zu spannenden Themen mit kreativen Lernergebnissen.
Erhöhte administrative sowie Leistungsanforderungen erfordern immer mehr Zeit von pädagogischem Personal in der Unterrichtsvor- und -nachbereitung. Diese Zeit fehlt dafür an anderer Stelle. Ein einfaches Beispiel: Das Kopieren unterschiedlicher Arbeitsblätter für unterschiedliche Lerngruppen und die Übersicht, ob jedes Kind am geeigneten Material arbeitet, bedeuten in der analogen Welt sehr viel Aufwand. In der digitalen Welt kann ein Austeilen und Einsammeln sowie die Differenzierung und soziale Interaktion innerhalb von Gruppen auf ganz neue und effiziente Weise erfolgen. Natürlich ist die Einführung in die digitale Arbeitswelt für das pädagogische Personal zu Beginn unter Umständen weniger effizient. Langfristig zahlt sich die Investition jedoch aus.
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Für weitere Fragen steht dir das Team der ACP eduWERK Academy jederzeit zu Verfügung.
Mehr zum Thema:
Irion, Thomas: Wozu digitale Medien in der Grundschule? Sollte das Thema Digitalisierung in der Grundschule tabuisiert werden? - In: Grundschule aktuell (2018) 142, S. 3-7, bezogen unter: https://www.pedocs.de/volltexte/2018/15574/pdf/Irion_2018_Wozu_digitale_Medien_in_der_Grundschule.pdf
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